Jahrestempel der zurückliegenden Ausgaben

Zeitungsartikel über die Jahresstempel
Badische Neuste Nachrichten
15. Januar 2015
Polarpost 150115_190_V1_021.pdf
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Die Zwergbirke (Betula nana) unser Lebewesen des Jahres 2023 auf Insel Traill in Nordost Grönland

Mit der Zwerg- oder Polarbirke kommt erst zum zweiten Mal eine arktische Pflanze als Stempelmotiv für unsere Polarpost zu Ehren. Verwandt mit unseren heimischen Birken, hat diese Gehölzart seit Ende der Eiszeiten die kargen Tundren-Landschaften des hohen Nordens erobert. Zu den Anpassungen an diesen Lebensraum zählt ihr Zwergwuchs, wodurch die Erneuerungsknospen unter der Schneedecke vor extremer Kälte geschützt sind. Die an den liegenden oder aufsteigenden Ästen wachsenden nur ca. 1 cm großen Blätter sind fast kreisrund und auf der Oberseite dunkelgrün. Im Spätsommer färben sich die Blätter kräftig goldgelb bis intensiv karminrot.

In Deutschland ist die Art sehr selten und besiedelt wenige Moorstandorte im bayerischen Alpenvorland. Durch die Renaturierung und Wiedervernässung von Mooren kann der Bestand der Zwergbirke stabilisiert werden. Gleichzeitig wird damit ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet, da Moore sehr wichtige Kohlenstoffsenken darstellen.

 

Die Schmarotzerraubmöwe (Stercorarius parasiticus) unser Tier des Jahres 2022 auf Insel Traill in Nordost Grönland

Die Schmarotzerraubmöwe ist nach 2012 nun zum zweiten Mal unser Vogel des Jahres. Im Untersuchungsgebiet gehört sie zu den regelmäßigen Brutvögeln, wobei die wenigen anwesenden Tiere Jahr für Jahr die gleichen Brutreviere aufsuchen. Anders als ihre nahe Verwandte, die Falkenraubmöwe, deren Bruterfolg eng von Lemmingen abhängt, brütet die Schmarotzerraubmöwe auch in lemmingarmen Sommern. Das liegt daran, dass sie ihre Nahrung überwiegend im Meer sucht. Solange der Fjord noch mit Eis bedeckt ist, fliegen die Vögel dafür von den in Küstennähe liegenden Brutplätzen täglich zum Teil weite Strecken. Ihre Bindung an das Meer als Lebensraum ist im Winter sogar noch ausgeprägter. Dann kommen die Vögel überhaupt nicht an Land, sondern leben komplett auf hoher See. Dort bedrängen sie andere Seevögel und jagen ihnen die Beute ab. Alle bisher durch den Einsatz von geologgern untersuchten Schmarotzerraubmöwen aus Grönland überwintern in der Karibik.

 

Die Schneeeule (Bubo scandiacus) unser Tier des Jahres 2021 auf Insel Traill in Nordost Grönland

Die Schneeeule ist nur dann im Untersuchungsgebiet zu Gast, wenn in guten Lemmingjahren ausreichend Nager zur Aufzucht ihrer Brut vorhanden sind. Dies belegen auch die langjährigen Beobachtungen aus unserem Projekt. Diese Nomaden des hohen Nordens sind ständig auf der Suche nach guten Lemminggebieten. In Grönland kommt dafür nur der Nordosten in Frage, da nur dort Lemminge vorkommen. Die Strategie der Schneeeulen, um solche Gebiete als potentielle Brutreviere ausfindig zu machen, sowie ihre Wanderungen außerhalb der Brutzeit, waren bislang nur in Ansätzen bekannt. Nur durch den Einsatz der Satelliten-Telemetrie lassen sich solche Bewegungen dokumentieren. Obwohl dieses Verfahren mit sehr viel Aufwand und hohen Kosten verbunden ist, konnten im Rahmen des Karupelv Valley Projektes von 2004-2020 insgesamt 10 Schneeeulen mit Sendern ausgestattet werden. Aus den Daten ergeben sich einmalige Einblicke in das Leben der Schneeeule, die letzendlich auch zu ihrem weltweiten Schutz beitragen.

 

Der Polarfuchs (Vulpes lagopus) unser Tier des Jahres 2020 auf Insel Traill in Nordost Grönland

Nachdem ein Polarfuchs bereits vor 30 Jahren den Jahresstempel zierte, kommt er nun ein weiteres Mal als “Tier des Jahres” zu Ehren. Inzwischen konnten wir durch den Einsatz verschiedener Sender faszinierende neue Einblicke in die Ökologie dieser Art gewinnen. Der Polarfuchs gilt als ausgesprochen anpassungsfähig und kann sich während des Winters weit entfernt vom Land auf dem Packeis aufhalten. Sogar in der Nähe des Nordpols wurde er schon gesichtet. Große Teile seines Verbreitungsgebietes teilt er mit den Lemmingen, die vor allem bei hohen Dichten seine Hauptbeute darstellen. Im Sommer sind Vögel und deren Eier ebenfalls fester Bestandteil der Nahrung. Die Wechselbeziehungen zwischen Polarfüchsen und ihrer Beute beschäftigen uns bereits seit vielen Jahren. Sender mit hoher zeitlicher und räumlicher Auflösung ermöglichen uns dabei seit kurzem einmalige Einblicke.

 

Die Arktische Weide (Salix arctica) unser Lebewesen des Jahres 2019 auf Insel Traill in Nordost Grönland

 

Nachdem bislang nur arktische Tiere unseren Jahrestempel geschmückt haben, kommt in diesem Jahr  erstmals eine Pflanze zu Ehren, die genauso treffend für arktische Lebens­gemein­schaften steht. Die Arktische Weide gilt als Pionierpflanze, welche die vom Eis befreiten Standorte rasch besiedeln kann. Sie ist eine wichtige Nahrungsgrundlage sowohl für Insekten als auch für pflanzenfressende Säugetiere wie Lemminge, Schneehasen oder Moschusochsen. Als ausgesprochen langlebiges Gehölz, das über 100 Jahre alt werden kann, eignet sich die Zwergweide gut für dendrochronologische Untersuchungen. Hierzu hat unser Projekt bereits durch das Studium von Wachstumsringen einmalige Einblicke in die Auswirkungen des Klimawandels geliefert. So spiegelten sich ungewöhnlich warme Jahre in den Jahrringbreiten der Weiden wieder.

 

Die Eismöwe (Larus hyperboreus) unser Vogel des Jahres 2018 auf Insel Traill in Nordost Grönland

Die Eismöwe ist entlang der Küsten der subpolaren Zone und der Polargebiete der Arktis beheimatet. Auf Grönland ist die Art an der Westküste von etwa 60,4° N bis Washington-Land verbreiteter Brutvogel. An der Ostküste reicht die Verbreitung von Kap Farvel bis nach Germanialand. Am Rand unseres Untersuchungsgebietes auf der Insel Traill befindet sich am Ausgang des Karupelv Tales eine Brutkolonie ganz in der Nähe der ebenfalls dort brütenden Nonnengänse. Ein wesentlicher Bestandteil der Nahrung bilden Gelege und Jungvögel anderer arktischer Brutvogelarten wie Nonnengans, Küstenseeschwalbe oder Eiderente. Lemminge spielen für die Eismöwe eine untergeordnete Rolle als Nahrungsgrundlage, werden aber gerade zu Beginn des Sommers, wenn sie sich auf den noch nicht abgetauten Schneefeldern aufhalten, nicht verschmäht.


Die Ringelrobbe (Phoca hispida) unser Tier des Jahres 2017 auf Traill Island in Nordost-Grönland

Die Ringelrobbe ist die häufigste Robbenart der Arktis. Mit mehreren Unterarten kommt sie in allen Meeren nördlich des Polarkreises vor. Das Nordpolarmeer wird von der Eismeer-Ringelrobbe (P. h. hispida) besiedelt. Ihr Bestand wird auf mehrere Millionen Tiere  geschätzt. Ringelrobben halten sich meist im Packeis auf, wo Spalten und größere eisfreie Flächen (Polynjas) Fluchtwege und Öffnungen zum Atmen bieten.
Ringelrobben sind die wichtigste Beute für Eisbären, die auf weiten Wanderungen das Packeis auf der Suche nach Nahrung durchstreifen. In den grönländischen Fjorden, so auch rund um die Insel Traill, lassen sie sich Ringelrobben vor allem zu Beginn des Sommers auf den noch zugefrorenen Buchten gut beobachten.

Während die Eismeer-Ringelrobbe in ihrem Bestand aktuell nicht gefährdet ist, steht es um die anderen Unterarten schlechter. Heute ist der Klimawandel die größte Gefährdung. In eisarmen Wintern müssen die neugeborenen Ringelrobben früher als gewöhnlich ins Wasser, wo ihnen ohne die schützende Fettschicht der Tod durch Verhungern und Erfrieren droht. Wenn der Schnee zu früh schmilzt, können die Jungen in ihren Schneehöhlen begraben werden, oder sie verlieren ihren Schutz vor Raubtieren, bevor sie Schwimmen und Tauchen gelernt haben.

 

Der Wanderfalke (Falco peregrinus) unser Vogel des Jahres 2016 auf Traill Island in Nordost-Grönland

Der Wanderfalke ist in Deutschland mit etwa 1.200 Brutpaaren eine eher seltene Art. Weltweit gehört er dagegen zu den am weitesten verbreiteten Vögeln überhaupt. Man findet ihn mit Ausnahme der Antarktis auf allen Kontinenten- von der Arktis bis in die Tropen, von Australien bis nach Mittelamerika. In Grönland werden die eisfreien Küstenstreifen im  Westen und Südosten besiedelt. Das weltweit nördlichste, bislang bekannte Brutvorkommen liegt in der Gegend von Thule in Nordwest-Grönland. Im Hohen Norden sind Wanderfalken Langstreckenzieher. Ab September fliehen sie vor den rauhen Witterungsbedingungen des arktischen Winters bis an die Ostküste von Nord-, Mittel- und Südamerika. Im Mai kehren sie nach Grönland zurück, um mit dem Brutgeschäft zu beginnen.

 

Die Spornammer (Calcarius lapponicus) unser Vogel des Jahres 2015 auf Traill Island in Nordost-Grönland

Die Spornammer ist eine Singvogelart, die überwiegend in den offenen Landschaften jenseits der borealen Baumgrenze beheimatet ist. In Grönland kommt sie vor allem im Südwesten vor. An der Ostküste reicht ihr Brutgebiet bis zum Scoresbysund, wobei gelegentlich auch Beobachtungen von durchziehenden Vögeln weiter im Norden gemeldet wurden.

Während der Brutzeit zeichnet sich das Männchen durch ein kontrastreiches Gefieder aus, bei dem vor allem der rostbraune Nacken hervorsticht.

Die Spornammer bevorzugt zur Brutzeit Habitate mit niedriger Vegetation (Zwergsträucher), wo sie sich vor allem von Insekten und deren Larven ernährt.

Vor wenigen Jahren wurde im Karupelv Valley der erste Brutnachweis für den Nationalpark erbracht. Diese Beobachtung könnte mit dem Klimawandel zusammenhängen, durch den gewisse Arten ihre Brutvorkommen allmählich nach Norden verschieben. Zur Etablierung einer richtigen Population im Nordosten Grönlands dürfte es aber noch einige Zeit dauern.

Das Foto  zeigt ein Männchen mit Beute im Schnabel und wurde 2008 von Roland Jamault auf der Insel Traill aufgenommen.

Die Eiderente (Somateria mollissima) unser Vogel des Jahres 2014 auf Traill Island in Nordost-Grönland

Die Eiderente ist von den arktischen Küsten nicht wegzudenken. In der Bucht vor unserem Lager zählt sie zu den regelmäßigen Gästen. Sie kommt aber auch in der Nord- und Ostsee vor. Im Wattenmeer kann man im Sommer große Schwärme nichtbrütender Eiderenten beobachten und ein Teil der Brutvögel aus arktischen Gefilden überwintert an den deutschen Küsten. Der größte Teil der Eiderenten aus Nordost Grönland mausert und überwintert jedoch vor den Küsten Islands.

Wie bei den meisten Entenarten unterscheidet sich auch bei der Eiferente das kontrastreiche Brutgefieder der Erpel mit ihrem schwarzen Bauch, weißen Rücken und moosgrünem Nacken vom unauffälligen braunen Gefieder der Weibchen. Diese sind auf ihrem Nest kaum zu entdecken.

Ihre Nahrung suchen Eiderenten bevorzugt im Wasser. In der Bucht sieht man sie oft auf Tauchgang zwischen den Spalten im Packeis, wo sie nach Muscheln und sonstigen Kleinlebewesen Ausschau halten.

Der Laie verbindet die Eiderente vor allem mit ihren Daunen, welche den Nestern optimalen Wärmeschutz gewähren.

Sogar der wissenschaftliche Name deutet darauf hin: Er bedeutet übersetzt "die Allerweichste mit dem schwarzen Körper".

Auch wenn wir gelegentlich in der Tundra auf einzelne dieser gut getarnten Nester treffen, so zieht diese Entenart in Nordost Grönland doch Inseln als Brutstandort vor, welche sie oft mit Seeschwalben und Eisenten teilen. Mit der Brut beginnen sie erst wenn sich das Packeis im Fjord zurückgezogen hat und die Nester nicht mehr vom Polarfuchs aufgesucht werden können.

Einen besonderen Brutplatz hat sich eine der bekanntesten Eiderentenkolonien in Nordost Grönland ausgesucht. Seit 1955 brüten Eiderenten zwischen den Schlittenhunden der Siriuspatrouille bei Daneborg. Dieser Brutplatz ist durch die Anwesenheit der Hunde so gut gegen Fressfeinde geschützt, dass hier inzwischen über 1.000 Enten ihre Nester anlegen.



Das Schneehuhn (Lagopus muta) unser Vogel des Jahres 2013 auf Traill Island in Nordost-Grönland

Mit dem Schneehuhn wurde in diesem Jahr einer der typischsten Vertreter der arktischen Vogelwelt zum „Vogel des Jahres“ auf der Insel Traill auserkoren. Während die meisten Vogelarten nur Sommergäste sind und Grönland gegen Ende des Sommers wieder verlassen, kann das Schneehuhn dank seiner Anpassungen an ein Leben im Schnee auch den widrigen Bedingungen des Polarwinters trotzen. Das dichte Federkleid an den Füßen erfüllt dabei gleich zwei Funktionen: Es isoliert vor der Kälte und trägt dazu bei, dass die Vögel beim Laufen nicht so tief im lockeren Pulverschnee einsinken. Zudem verfügt das Schneehuhn für jede Jahreszeit über ein entsprechend gefärbtes Kleid, das es vor den Blicken seiner Raubfeinde (und auch der Forscher) verbirgt.

Schneehuhn

Im Winter sind die Vögel bis auf wenige schwarze Stellen rein weiß. Im Sommer tragen sie bis auf wenige weiße Federn ein tarnfarbenes Kleid. Die Hähne sind immer an den roten „Rosen“ über den Augen erkennbar. In unserem Untersuchungsgebiet bewohnen Schneehühner bevorzugt die trockene Tundra mit Schotterfluren oder felsige Höhenrücken mit recht spärlicher Vegetation. Nur selten bekommt man eines zu Gesicht, so dass genauere Daten zur Populationsdichte nur schwer zu erheben sind. Meistens sind es Kothaufen und Rupfungen aus dem Winter, die uns verraten, wo sich die Vögel in der Polarnacht aufgehalten haben. Trotz dieser Schwierigkeiten wurden im Rahmen des Karupelv Valley Project in den 1990er Jahren erfolgreich Untersuchungen an Schneehühnern durchgeführt und neue Erkenntnisse zu deren Ökologie und Verhalten gewonnen.

Stempel Schneehuhn

PS: Wie den Ornithologen unter den Polarpostsammlern sicher schon aufgefallen ist, zeigt der GREA Stempel auf allen Umschlägen der vergangenen Jahre ein Schneehuhn im Flug.

 

 


 

Die Schmarotzerraubmöwe (Stercorarius parasiticus) unser Vogel des Jahres 2012 auf Traill Island in Nordost-Grönland

Jahresstempel 2012

Auf dem diesjährigen Jahresstempel der Expedition wurde mit der Schmarotzerraubmöwe eine Art ausgewählt, die rund um den Nordpol verbreitet ist.

 

Auch in unserem Untersuchungsgebiet zählt dieser elegante Freibeuter zu den regelmäßigen Brutvögeln. Jahr für Jahr wird dasselbe Revier in Küstennähe von den gleichen Vögeln aufgesucht. Den Winter verbringen die Tiere auf dem Meer und ziehen dafür in die Karibik und vor die Küste Südafrikas. Zur Zugzeit kann man Schmarotzerraubmöwen auch immer wieder an den Küsten Mitteleuropas beobachten.

Ihren Namen trägt die Schmarotzerraubmöwe wegen ihrer Angewohnheit, anderen Vögeln wie Möwen und Seeschwalben die Beute abzujagen. In Nordost Grönland hat sie mit dieser Strategie aber wenig Erfolg. Hier besteht ihre Nahrung vor allem aus Lemmingen, jungen Strandläufern und sonstigen Vögeln, Insekten, Beeren oder Aas. Die Nester liegen in einer Vertiefung auf der trockenen Tundra und werden von beiden Elterntieren mit großem Einsatz geschützt. Dabei starten sie wie andere Raubmöwen auch Angriffe auf die Köpfe von Menschen, die zu dicht ans Nest kommen. Diese Angriffe sind nicht gefährlich, aber doch eine recht beeindruckende Erfahrung.

Die Schmarotzerraubmöwe gilt als eine der Arten, die vom Klimawandel besonders betroffen sein wird. Forscher gehen davon aus, dass ihr Verbreitungsgebiet bis zum Ende des 21. Jahrhunderts erheblich schrumpfen und sich nach Norden verschieben wird. Ihre südlichen Brutgebiete in Schottland, Skandinavien und im Baltikum werden der Art dann keine geeigneten Lebensräume mehr bieten können.

 

Die Prachteiderente, unser Vogel des Jahres 2011 in NO Grönland

Prachteiderente Martial Bos

Auf dem diesjährigen Jahresstempel für die Polarpost ist mit der Prachteiderente eine typische Art der Hocharktis zu sehen. Im Karupelv Tal ist sie vor allem im Juni regelmäßig zu beobachten, wenn sich einzelne Paare in den wenigen offenen Wasserflächen im Mündungsbereich von Schmelzbächen aufhalten. Auffallend ist das unverwechselbare Prachtkleid der Männchen mit dem großen orangeroten, seitlich zusammengedrückten Stirnhöcker.

 

Bei den Weibchen sorgt das tarnfarbeneGefieder dafür, dass sie beim Brüten in der Tundra von Raubfeinden meist nicht entdeckt werden.

Dank unserer Langzeitbeobachtungen konnten wir feststellen, dass Prachteiderenten in der Regel nur in guten Lemmingjahren mit Erfolg brüten. Dies lässt sich dadurch erklären, dass sich ihr Hauptfeind, der Polarfuchs dann vor allem Lemmingen nachstellt. Zudem brüten sie gerne in unmittelbarer Nachbarschaft zu Schnee-Eulen und Raubmöwen, die ihnen indirekten Schutz vor herannahenden Füchsen bieten (siehe Sittler et al. 2000).

 

Sittler, B.; Gilg, O. & T. Berg (2000) Low abundance of King Eider Nests during Low Lemming Years in Northeast Greenland. Arctic 53(1): 53-60.

 

 

 

Jahresstempel der zurückliegenden Ausgaben ab 1988 bis 2007

Karupelv Valley Project

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